Ohne Worte
Mittwoch, 29. Juni 2011 | Autor: bf
Sonntag, 26. Juni 2011 | Autor: bf
Da die Frühjahrstrockenheit das Wachstum der Reben offenbar nicht gebremst hat, sind die Beeren in unseren Weingärten einen Monat nach Blütebeginn mittlerweile im Entwicklungsstadium „Erbsengröße“.
Nach insgesamt drei ergiebigeren Regenschauern ist auch die Wasserversorgung für die nächsten Wochen gesichert, und die Lage in den Weingärten sehr vielversprechend.
Wie schnell sich das jedoch ändern kann, und wie nahe Glück und Pech oft beieinander liegen, haben wir aber erst unlängst wieder einmal gesehen.
Während wir uns über die gemütlich fallenden Regentropfen eines Gewitterausläufers gefreut haben, hat der Hagelsturm im Zentrum des Unwetters mehr als 1000 Hektar Weingärten im Mittelburgenland verwüstet.
Mittwoch, 22. Juni 2011 | Autor: bf
Seit einigen Wochen sind wir damit beschäftigt, die rasant wachsenden Triebe in den dafür vorgesehenen Drahtrahmen unseres Erziehungssystems zu bringen.
Manche Sorten wie z.B. der Blaufränkisch machen einem dieses sogenannte „Einstricken“ mit ihrem aufrechten Wuchs relativ einfach, während andere wie der Weißburgunder eher in die Breite wachsen und mehr Arbeit brauchen.
Das relativ strenge Formieren der Triebe und Blätter zu einer „Laubwand“ (im Bild rechts nach dem zweiten Arbeitsgang, links davor) verhindert nicht nur ein undurchdringliches Dickicht in den schmalen Rebzeilen und macht damit eine Mechanisierung von Laubschnitt, Bodenbearbeitung und Pflanzenschutz möglich.
Es sichert auch jedem Blatt den besten Platz an der Sonne, verhindert das Abbrechen zu langer Triebe speziell in unserem windigen Klima und beugt Pilzkrankheiten vor, weil von Hand gut verteilte Blätter und Trauben nach Regen rascher abtrocknen.
Montag, 20. Juni 2011 | Autor: bf
Reife Weine sind kein einfaches Thema. Gehen doch die Geschmäcker bei älteren Jahrgängen noch viel weiter auseinander, als bei aktuellen.
Honigaromen, Trockenfrüchte, Schwarztee, welkes Laub und Petroleum im Bukett eines Weines sind nicht jedermanns Sache. Und weil es heutzutage kaum noch gereifte Jahrgänge auf dem Markt gibt, hat der moderne Weinkonsument auch fast keine Chance mehr, diese Eindrücke kennen- und mit der Zeit vielleicht auch schätzen zu lernen.
Freitag, 17. Juni 2011 | Autor: bf
Aus dem Preisverzeichnis der
„Johannes-Rebenanlage“
der königl. Freistadt Oedenburg pro 1894 – 1895
Mosler (ung. Furmint); die allerbeste Weintraubensorte; die echte Hegyaljaer-Sorte, welche den König der Weine, den „Tokajer“ producirt; mit etwas länglichen Beeren, mittelgrossen in der Vollreife goldgelben Trauben. (Wird auch Zapfner genannt).
Muskateller gelber; eine im Oedenburger-Comitate zumeist verbreitete und unter dem Namen Weyra, auch Schmekende bekannte Sorte, welche wegen ihrer reichen Tragbarkeit im grossen Massstabe cultivirt wird; die Beere ist rund, weiss-gelb, braunfleckig, die Traube mittelgross, für Weinproduction und als Tafelfrucht von ersten Rang
Grüner Veltliner; auch als grüner Muskateller in der Oedenburg-Pressburger-Weingegend sehr verbreitete, gelblich-grüne Trauben-Sorte, welche grosse Erträge und guten Wein giebt
Thema: Kunterbunte Weinwelt | Beitrag kommentieren
Dienstag, 14. Juni 2011 | Autor: bf
Seit Anfang des Jahres sind Winzerblogger Thomas Lippert und Dirk Würtz (sowie mittlerweile zahlreiche Helfer) damit beschäftigt, ein großes deutsch(sprachig)es Weinbloggertreffen auf die Beine zu stellen.
Am kommenden Wochenende ist es soweit, und das erste Vinocamp Deutschland geht in Geisenheim über die Bühne. Vorabinfos gibt es auf den Vinocamp-Seiten hier und hier, und die angesichts der Anwesenheit von rund 100 Bloggern zu erwartende Vielfalt an Live- und Nachberichten verfolgt man wohl am besten über genussblogs.net.
Schade, dass ich nicht dabei sein kann, aber vielleicht klappt es ja beim nächsten Mal.
Thema: Wein-Medien-News | 2 Kommentare
Freitag, 10. Juni 2011 | Autor: bf
Heute ist wieder Wein(blog)rallye-Tag, und alle deutschsprachigen Genussblogger, die Lust dazu haben, befassen sich auf Vorschlag des Wein-Reich-Blogs mit Alltagsweinen, die dem Winzer das Einkommen sichern, gleichzeitig aber ein handwerklich einwandfreies Produkt und ein Lebensmittel im ursprünglichen Sinne darstellen.
So einleuchtend diese Defintion im ersten Moment aber auch scheint, fällt es mir doch einigermaßen schwer, das Thema für unseren Betrieb zu interpretieren.
Thema: Weinrallye | Beitrag kommentieren
Dienstag, 7. Juni 2011 | Autor: bf
Das Weinjahr 1995 ist das beste Beispiel dafür, wie sinnlos Pauschalaussagen über die Qualität eines Jahrgangs sind. Obwohl dieses Jahr nämlich nach dem Witterungsverlauf und den trockenen Weiß- und Rotweinen allerhöchstens das Prädikat „mittelmäßig“ verdienen würde, zählt es auf seine Weise doch zu den bemerkenswertesten der letzten Jahrzehnte. Aber der Reihe nach:
Sonntag, 5. Juni 2011 | Autor: bf
Bei der Begutachtung der Weinblüte bin ich in den letzten Tagen da und dort auf Hinterlassenschaften des Rebstechers gestoßen.
Dieser Rüsselkäfer ist ein kaum jemals bekämpfungswürdiger Gelegenheitsschädling, der an den Knospen und jungen Blättern knabbert, und eine ganz besondere Eiablagetechnik entwickelt hat.
Zuerst nagt der Rebstecher einzelne Blätter am Übergang von Blattstiel zu -spreite an, und wenn diese welk (und damit weich) werden, legt er seine Eier darauf und wickelt diese mit bewundernswerter Kunstfertigkeit darin ein.
Die so entstehenden Brutstätten erinnern in Machart und Festigkeit an kleine Zigarren, die an Stielen hängen.
Donnerstag, 2. Juni 2011 | Autor: bf
Wie ich erst im Vorjahr gelernt habe, soll es besser sein, zu üppig gewordene Weingartenbegrünungen nicht zu mähen, sondern nur niederzuwalzen.
Dabei werden die Halme nicht gekappt, sondern nur geknickt, was den Wasserverbrauch senkt, ohne die Ausreifung der Samen (aus denen sich die Begrünung im nächsten Jahr regenerieren kann) zu verhindern.
Außerdem schont das Walzen die Insekten, die sich in dem Blütenteppich häuslich eingerichtet haben, und fördert die Humusbildung, weil weniger fein zerkleinerte Grünmasse langsamer verrottet.
Um diese (zumindest für uns) neuen Erkenntnisse auf ihre Praxistauglichkeit zu testen, haben wir nach dem weitgehenden Verblühen des roten Inkarnatklees vor einigen Tagen die hier beschriebene Begrünung in unserer Junganlage am Goldberg mit improvisierten, aber gut funktionierenden Mitteln gewalzt.
Mal sehen, was in den nächsten Wochen so passiert, und ob das Walzen verhindern kann, dass die Kleearten in zwei bis drei Jahren weitgehend vom Gras verdrängt werden (wie das in den Kommentaren zum oben verlinkten Artikel angeklungen ist).