Denkwürdige Jahrgänge

Natürlich ist es eine Binsenweisheit, dass jeder Weinjahrgang anders ist. Manche Jahrgänge sind aber mehr anders, als andere und bleiben dem Weinbauern in besonders guter, besonders schlechter oder einfach nur besonderer Erinnerung.

Meist liegt es am Witterungsverlauf und dessen Einfluß auf die Traubenentwicklung und den Ertrag. In unserem Klima gibt es besonders nasse Jahre ebenso, wie extrem trockene. Jahrgänge mit schlimmen Frostschäden und solche in denen mangels ernstzunehmendem Winter die Vegetation schon Ende Februar in den Startlöchern scharrt. Es gibt gute Jahre, die es einem relativ leicht machen und ebenso gute, denen das Resultat mühsam abgerungen werden will. Und schlechte gibt es (zum Glück recht selten) natürlich auch.

Hin und wieder liegt der eigene Ort (durch Wetterglück) oder der eigene Betrieb (durch gute Arbeit aber auch durch eine glückliche Hand bei den anstehenden Entscheidungen) besser als der allgemeine Trend. Das es aber auch umgekehrt sein kann, lernt man als Weinbauer mit der Zeit auch. Und manchmal sind es Ereignisse, die nicht unmittelbar mit dem eigenen Wein zu tun haben, die ein Weinjahr zu etwas ganz besonderem machen.

Je mehr Jahrgänge man selbst erlebt hat, umso auffälliger müssen sie sein, um einem dauerhaft in Erinnerung zu bleiben. Noch vor wenigen Jahren habe ich mich darüber gewundert, dass ich die Weinernten der 1990er-Jahre besser im Kopf hatte, als mein Vater. Mit jedem Jahr mehr werden aber auch bei mir die Erinnerungslücken größer.

Damit nicht alles dem Vergessen anheim fällt, habe ich mir vorgenommen hier in meinem Blog in klassischer Tagebuchmanier von Zeit zu Zeit über einen denkwürdigen Jahrgang zu berichten.

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