Erst verschmäht, jetzt heiß begehrt

Geiztriebtraube im November

Manche Seitentriebe der Reben bilden im Sommer, lange nach der Blüte der „richtigen“ Trauben, kleine Träubchen aus, die sogenannten Geiz(trieb)trauben. Weil diese aber einen deutlichen Entwicklungsrückstand haben, werden sie bei der Handlese normalerweise nicht geerntet, sondern bleiben an den Reben hängen.

Bis in den Winter hinein sind sie verschiedenen Vogelarten eine willkommene Bereicherung ihres Speiseplanes. Und die eine oder andere bringt auch dem Weinbauern eine angenehme Erfrischung  bei den wenigen Herbstarbeiten im Weingarten.

Im heurigen Herbst haben die vielen Geiztrauben in einem unserer Zweigelt-Weingärten zusätzliche Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Schon vor einigen Wochen rief ein Spaziergänger an und erkundigte sich höflich, was es denn mit den vielen vergessenen Trauben auf sich habe. Und ob er ein paar davon mitnehmen dürfe, er würde sie später auch bezahlen kommen. (Wenn nur alle so gute Manieren hätten, die von unseren Trauben angezogen werden. Natürlich haben wir kein Geld genommen.)

Und vor ein paar Tagen erkundigte sich ein älterer Herr aus dem Ort, ob er denn die verbliebenen Geiztrauben ernten dürfe, um damit den offenbar nicht besonders gelungenen Hauswein aus den Trauben seiner Gartenlaube zu strecken.

Als Dankeschön brachte er kurz darauf einen Korb frisch gepflückter Parasol-Pilze vorbei, die offenbar dank des milden Novemberwetters immer noch im Mörbischer Wald zu finden sind.

Ein (wie immer) besonders schönes Foto von solchen Trauben gibt es übrigens aktuell hier bei Schreiberswein.

Und alle, die sich für eine Zeitungsente aus dem Jahr 2007 zum Thema Geiztrauben interessieren, und die wissen wollen, wer darauf reingefallen ist, können hier weiterlesen.

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