Weinrallye Nr. 28 – Wein im Advent

WeinrallyeNach einem längeren Boxenstop findet heute die 28. Etappe der Wein(blog)rallye statt. Dabei beschäftigen sich alle deutschsprachigen Genussblogs, die Lust dazu haben mit dem Thema Adventswein, das sich Thomas Günther von weinverkostungen.de hat einfallen lassen.

Rebstock mit Schneehaube

Während dieser Tage viele Weinfreunde ihre Adventsweine genießen (und hoffentlich darüber bloggen), sind wir im Dezember intensiv damit beschäftigt, für entspechenden Nachschub zu sorgen. So etwas wie Besinnlichkeit macht sich bei mir nicht zuletzt deshalb erst ab dem vierten Adventsonntag breit.

Auch die allermeisten Köstlichkeiten der Vorweihnachtszeit sind meine Sache nicht. Am ehesten greife ich noch bei einer vergleichsweise simplen traditionellen Mörbischer Spezialität zu, deren Rezept meine Oma für unsere Hauszeitung einmal folgendermaßen zu Papier gebracht hat:

Honigbusserl

30 dag Roggenmehl
3 ganze Eier
15 dag Zucker
1 TL Speisesoda
10 dag Honig
Lebkuchengewürz

Alle Zutaten zu einem Teig verkneten, über Nacht rasten lassen, Rollen machen, portionieren und von Hand „Busserl“ formen. Anschließend mit Ei bestreichen und im vorgeheizten Backrohr bei 150°C zirka 20 Minuten backen.

Dazu trinke ich gerne süße Auslesen, wie wir sie nach 2006 auch heuer wieder ernten konnten. Sie sind süß genug, um Honig und Zucker paroli zu bieten, aber auch leicht genug, um ein zweites oder drittes Glas trinken zu können. Und außerdem passen die Honig- und Rosenaromen des Traminers meiner Meinung nach besonders gut zu Weihnachten.

Während sich die Weinszene in  Österreich (und noch viel mehr die veröffentlichte Meinung)  jahrelang auf die vorwiegend trockenen „Normalweinen“ einerseits und die hochgradige Prädikate Beerenauslese, Ausbruch und Trockenbeerenauslese andererseits konzentriert hat, war es um Spät- und Auslese in der Vergangenheit eher ruhig.

In den letzten Jahren merken (nicht nur) wir aber ein deutlich steigendes Interesse an den „kleinen“ Prädikaten, deren Zuckergradation zwar leichter zu erreichen ist, die aber an den Kellermeister mindestens ebensogroße Ansprüche stellen wie TBA und Co.

Während dort nämlich die Honignoten der Edelfäule und die enorme Zuckerkonzentration die eine oder andere kleine Schwäche zu verdecken vermögen, treten bei den vergleichsweise zarten Spät- und Auslesen auch kleinste Schönheitsfehler leicht zu Tage.

1 Gedanke zu „Weinrallye Nr. 28 – Wein im Advent“

  1. Hallo Bernhard!

    Es muss sicherlich einen oder mehrer Gründe bzw. Ursachen geben, warum gerade nicht Spätlesen und Auslesen die Kunden nachfragen!

    Es ist immer noch der Weinskandal – Gedanke, in vielen Köpfen, der herumgeistert, dass restsüße Weine in Richtung Spätlesekategorie gepanscht sind?

    Hattest du auch schon Kunden, die Vorurteile hatten, bezüglich Spät. und Auslesen?

    Oder die wenige Werbung über das ÖWM für Spätlese und Auslese. Die Jungweine werden extrem beworben. Ich arbeite selbst in einer Wachauer Gebietsvinothek und zu mir kamen schon, die Kunden mitte September und mochten einen 2009er Jungwein aus der Wachau, wobei die Lese noch nicht mal richtig begonnen hatte.

    Werbung und Medien beeinflussen das Kaufverhalten er Kunden direkt und auch indirekt.

    Der Jungwein Wahnsinn, wie ich ihn nenne, ist sowieso nur ein nationales Ereignis und hat international keine Bedeutung.

    Ich persönlich habe sehr gerne Spätlesen und Auslesen. Sicherlich gibt es auch weniger gute Weine, die Einseitig süß schmecken.

    Die Kunst ist es eine Spätlese bzw. Auslese zu produzieren, die einen moderaten Alkohol hat, und ein harmonisches Verhältnis zwischen Säure und Zuckerspiel aufweist und auch sortentypisch schmeckt.

    Ganz klar ist es, dass eine Spätlese bzw. Auslese mehr Anforderungen an den Winzer stellt, als ein „trockener“ Wein und nicht jeder nimmt die Herausforderung.

    einen ruhigen Feiertag wünscht:
    Stefan

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