Heimatgefühle (3)

Wenn wir einige Tage von zu Hause weg sind, manchmal aber auch schon nach einem langen Weinliefertag, gilt die erste Aufmerksamkeit bei der Heimkehr fast immer unseren Weingärten. Dafür fahren wir meist die letzten Kilometer bis Mörbisch nicht auf der Bundesstraße, sondern (entsprechend langsamer) auf dem Güterweg.

Diese Besichtigungen haben nur sehr wenig mit der laufenden, weinbautechnisch notwendigen Kontrolle der Weingärten zu tun. Schließlich passieren selbst während der Reifezeit – Frost, Hagel oder Erosionsschäden nach Gewittern ausgenommen – an einem einzigen Tag der Abwesenheit keine dramatischen Veränderungen. Und meist betrachten wir die Weingärten bei der Heimfahrt auch nur im Vorbeifahren vom Auto aus.

Es handelt sich vielmehr um eine sentimentale Angewohnheit, ein Ritual. Sich wieder daheim zu fühlen bedeutet natürlich mehr, als die eigenen Weingärten anzuschauen und sich an ihnen zu erfreuen. Aber das zählt für uns ganz bestimmt dazu.

Und vielleicht ist es auch ein bißchen das schlechte Gewissen, sie allein gelassen zu haben, das uns bei der erstbesten Gelegenheit wieder in die Weingärten treibt…

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