Zwischenstand

Überfluten der gärenden Rotweinmaische

Am Ende der zweiten Lesewoche präsentiert sich die Lage folgendermaßen:

Der erstgelesene Muskat Ottonel von voriger Woche ist (nicht nur aber auch wegen des schnellen Gärstarts aufgrund der hohen Temperaturen) ebenso in der Endphase der Gärung, wie die (rotweingärtemperaturbedingt schneller gärenden) Zweigeltchargen vom Dienstag und Mittwoch dieser Woche. Beide Sorten sind angesichts der Traubenqualität und der bereits möglichen ersten Verkostung sehr vielversprechend.

Der Grüne Veltliner (gradations- und säuremäßig auf perfektem Niveau für einen leichten, erfrischenden Weintypus) wurde Ende der vorigen Woche komplett geerntet und heute kam auch die letzte Charge vom Welschriesling (schon eine Spur zu hoch in der Gradation bei noch akzeptabler Säure) nach Hause.

Vom Chardonnay gibt es heuer erstmals zwei sehr unterschiedliche Chargen. Unser „Stammweingarten“ erbrachte sehr reife Trauben mit 20°KMW. Ein paar weitere Tage Reife nach der Messung des hier beschriebenen (fast zu hohen) Säurewertes und die Maischestandzeit haben die Säure auf passende 7 g/l gebracht.

Die erste Chardonnay-Ernte vom Goldberg hat eine kleine Menge äußerst üppigen Most mit über 20°KMW bei unter 6 g/l Säure ergeben. Mal sehen, was daraus wird.

Beim Weißburgunder ist erst ein kleiner Teil zu Hause, aber der ist bereits recht vielversprechend. Die Zuckergradation ist trotz Hitze nicht explodiert (weshalb auch heuer wohl höchstens 13 Prozent Alkohol auf dem Etikett stehen wird) und die Säure ist jahrgangstypisch, aber nicht zu niedrig.

Nach dem prognostizierten Regen am Montag geht es kommende Woche mit dem restlichen Weißburgunder weiter, und danach folgt voraussichtlich gleich der Blaufränkisch. Ob wir da mit dem einen oder anderen Weingarten noch etwas warten, wird sich noch herausstellen.

Im Moment sieht es nicht unbedingt danch aus, denn auch die Blaufränkischen sind schon recht weit in ihrer Reifeentwicklung, und ich möchte auch in einem Hitzejahrgang wie heuer einen überreif-weichen Weinstil gerade bei unserer Traditionssorte vermeiden.

Auch die Cabernet-Trauben schmecken schon recht reif und stagnieren seit einigen Tagen trotz Hitze bei einer Zuckergradation zwischen 18 und 19°KMW. Es kann gut sein, dass wir sie gleich nach dem Blaufränkisch Ende der kommenden Woche lesen.

Wenn uns das Wetter und die Reifeentwicklung keinen Strich durch diesen Plan macht, bleiben uns dann nur noch jene beiden Weingärten, die unsere süße Auslese ergeben sollen. Der Traminer steht derzeit bei rund 19°KMW, zeigt aber noch kaum Anstalten, durch edelfäulebedingte Schrumpfung die 22 bis 23°KMW zu erreichen, die wir anstreben.

Beim Weißburgunder hingegen findet man schon einige Botrytisnester, aber ohne weitere Infektionen und das Eintrocknen der befallenen Beeren liegt die Auslese-Kategorie noch in weiter Ferne.

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