Angenehme Abwechslung im Keller

Bernhard Fiedler im Faßkeller, Foto: steve.haider.com
Foto: steve.haider.com

Während der Arbeitsspitzen im Weingarten zwischen Mai und Juli beschränken sich die Tätigkeiten im Keller so weit wie möglich auf die laufende Pflege und Verkostung der noch nicht abgefüllten Weine. Ein ganzer Arbeitstag im Keller wie heute ist da eine willkommene Abwechslung, nicht nur der angenehm kühlen Kellertemperatur wegen.

Nach logistischen Vorarbeiten am Freitag vergangener Woche galt es heute, gemeinsam mit einem Lohnunternehmer die Mehrzahl unserer Rotweine des Jahrgangs 2007 zu filtrieren und auf die Abfüllung im August vorzubereiten. Dabei wurden die Weine nicht nur von den auch nach mehrmaligem Umziehen verbliebenen Trubstoffe befreit, sondern teilweise auch verschnitten.

Während Zweigelt und Blaufränkisch (heuer) jeweils aus einer Charge (d.h. aus einem Weingarten und aus einem Faß) stammen, bilden voraussichtlich zwei verschiedene Blaufränkische in insgesamt drei verschiedenen Fässern bzw. Ausbauweisen unseren Blaufränkisch Reserve.

Um dem Wein einen zusätzlichen Pumpvorgang zu ersparen, haben wir die ensprechenden Fässer gleich im Zuge der heutigen Kieselgurfiltration gemischt. Die Feinabstimmung erfolgt dann (falls überhaupt noch notwendig) am Tag vor der Abfüllung.

1 Gedanke zu „Angenehme Abwechslung im Keller“

  1. Lieber Bernhard, soweit ich Deinen Ausführungen zum Filtrieren in der „Serie zur Weißwein-Bereitung“ folgen kann, wird der Wein durchs Filtern nicht nur optisch klarer, sondern auch haltbarer (da Resthefen entfernt werden) – aber er verliert dabei eventuell auch an geschmacklichen Inhaltsstoffen und die Prozedur „belastet“ ihn in der Entwicklung. Frage: Falls der Blaufränkisch noch länger lagern und dann ungefiltert abgefüllt werden würde – wie unsicher wird die Haltbarkeit? Gibt es da „statistische Schätzungen“ (z. B. 10% nach 2 Jahren kippen, 20% nach 3 Jahren etc.) oder hängt das völlig von individuellen Bedingungen ab, die schon an Zufall grenzen? Spannend ist für mich schon, dass in den zahlreichen Phasen der Weinbereitung durch Risikobereitschaft und Weglassen chemisch-mechanischer Bearbeitungsschritte ein zumindest gedanklich „ursprünglicheres Produkt“ entstehen könnte, doch offensichtlich ist der Gewinn an geschmacklichen Qualitäten viel zu gering, als dass sich das irgendwie lohnen würde….. Zwangsläufig fällt mir da aber der Boom an naturtrüben Obstsäften oder Mosten ein, wo auch der Konsument lieber zugreift (vielleicht nur von einer Phantasie der Ursprünglichkeit geleitet, die sich im Geschmack gar nicht differenzieren läßt). LG: Erwin

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