Aus dem Weinbauern-Bilderbuch

Trotz anhaltender Trockenheit entwickeln sich die Reben bisher prächtig. Selbst der heuer erst gepflanzte Chardonnay wächst unbekümmert vor sich hin und die Jungreben aus dem Vorjahr sind sowieso eine Sensation.

Bei guter Pflege einer Junganlage wachsen die Reben im ersten Jahr normalerweise einen guten Meter und nach entsprechendem Rückschnitt im zweiten zwei Meter oder mehr. Daraus wird dann der Stamm des neuen Weinstockes und im dritten Jahr ist mit einer kleinen Ernte zu rechnen

Der größere Teil unseres Muskat Ottonel in der Riede Satzwiesort war aber bereits im ersten Jahr kräftig genug, um einen Stamm zu bilden. Und weil die Reben so schön dastehen, werden wir ihnen heuer im zweiten Jahr auch die Trauben belassen.

So etwas ist selten, passiert uns aber in den letzten Jahren immer häufiger. Nicht zuletzt, weil wir uns bemühen, dem Boden eine mehrjährige Erholung zu gönnen, bevor wir nach einer Rodung erneut einen Weingarten auspflanzen.

Unser Satzwiesort besteht aus zwei Parzellen. Die eine, von der das obige Foto stammt lag jahrelang brach und wir haben sie vor zwei Jahren dazugetauscht. Die andere, gleich daneben, wurde erst im Herbst vor der Frühjahrspflanzung gerodet. Auch dort stehen die Reben schön, aber halt nur so, wie man es im zweiten Jahr erwarten darf:

Längere Brachen zur Erholung der natürlichen Bodenfruchtbarkeit sind ein wichtiger Baustein nachhaltiger Bewirtschaftung. Der Altenberg, den wir ebenfalls 2016 mit Blaufränkisch bepflanzt haben lag seit 2006 brach (d.h. er war mit Luzerne bepflanzt, die vor Ort verrotten durfte), und im größeren Teil der Riede Wieser, in der seit dem heurigen Mai Chardonnay und Weißburgunder stehen haben wir 2011 gepflügt und gestreut.

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