Das liebe Geld

Man mag mich altmodisch nennen, angesichts moderner Zahlungsmethoden á la Kreditkarte, Ratenzahlung und „Kauf jetzt, zahl später“. Aber für mich bedeutet ein faires Geschäft auch einen überschaubaren Zeitrahmen für den Tausch von Ware gegen Geld.

Nicht das wir kleinlich wären. Unsere Kunden trauen uns, wenn sie bei uns einkaufen, und deshalb vertrauen wir auch ihnen und verzichten zum Beispiel beim Weinversand auf Vorauszahlung und ähnliche Sicherheiten.

In den allermeisten Fällen fahren wir auch gut damit. Nicht selten ist das Geld auf unserem Konto noch bevor wir dazu kommen, uns telefonisch zu erkundigen ob der Wein auch gut eingetroffen ist. Und wenn es doch einmal länger dauert, läßt sich das fast immer mit einem freundlichen Telefongespräch klären.

Hin und wieder fruchten aber auch wiederholte Anrufe und zunehmend förmlicher werdende Briefe und Mails nichts. In manchen Fällen bekommt man bei jedem Kontakt die gleichen Ausreden zu hören, von wegen „gestern eigezahlt“, „ich dachte das hätte ich schon erledigt“ und so. Oder der Betroffene stellt sich tot und reagiert auf keinen Kontaktversuch.

Die Drohung mit Inkasso-Büro, Rechtsanwalt und Zusatzkosten bringt dann zwar doch meist Bewegung in die Sache und das Geld in die Kasse, der Ärger aber bleibt.

Der Ärger über die schlechten Manieren, denn nichts anderes steckt dahinter, wenn jemand seinen Teil einer Abmachung nicht aus eigenem Antrieb erfüllt.

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