Leithaberg DAC (1)

Seit dem 30. Juli hat Österreich nach Weinviertel, Mittelburgenland, Traisen-, Krems- und Kamptal ein weiteres Weinbaugebiet, dass das Konzept der herkunftsbezeichneten DAC-Weine umsetzen möchte.

Wirklich in Erscheinung treten werden die neuen Leithaberg-DAC-Weine aber erst ab 1. September 2010, da die heuer erlassene Verordnung Weißweine des Jahrgangs 2009 und Rote aus 2008 betrifft, die beide erst nächstes Jahr auf den Markt gebracht werden dürfen.

Genug Zeit also, um in aller Ruhe über die Sache zu berichten. Bislang habe ich mich nämlich bewußt zurückgehalten, weil ich in verschiedenen Gremien an der Sache persönlich beteiligt war und aus Fairness gegenber meinen Kollegen keine internen Infos nach außen tragen wollte, bevor das neue DAC-Konzept „steht“.

Außerdem war es mir ein Anliegen zuerst die ganze Vorgeschichte behandeln, weil ich glaube, dass manche Aspekte wenn überhaupt nur so nachvollziehbar sind. Diese „unendliche Geschichte“ kam letztlich auf sechs Folgen und findet mit diesem Beitrag (und den folgenden) quasi eine logische und konkrete Fortsetzung.

Leithaberg DAC: Die Fakten

Die neue DAC-Region am Westufer des Neusiedlersees umfaßt den Großteil des Weinbaugebietes Neusiedlersee-Hügelland und zwei Gemeinden aus dem Weinbaugebiet Neusiedlersee. Auch mein Heimatort Mörbisch liegt im also DAC-Gebiet.

Als besonders gebietstypisch und damit DAC-würdig wurde je ein Weißweiß- und Rotweinstil definiert, beide in der gehobenen Qualitäts- und Preiskategorie.

Weiße Leithaberg-DAC-Weine sind kräftige, trockene, körperreiche Weine ohne deutlich merkbaren Holzeinsatz aus den Sorten Chardonnay, Weißburgunder, Neuburger und Grüner Veltliner, reinsortig oder gemischt.

Rote Leithaberg-DAC-Weine sind fruchtig-würzige Weine mit gutem Körper aber auch Eleganz, bei denen der Einsatz von Eichenfässern allenfalls dezent schmeckbar sein darf. Sie werden aus der Sorte Blaufränkisch gekeltert, dürfen aber bis zu 15% Zweigelt, St. Laurent und Pinot Noir enthalten.

Beide Weintypen werden bewußt mit einer gewissen Reife erst knapp ein (Weißwein) bzw. zwei (Rotwein) Jahre nach der Ernte auf den Markt gebracht und sollen ein gutes Potential zur weiteren Lagerung aufweisen. Die Weine sind trocken und zeigen eine durchaus spürbare, aber reife Säurestruktur bei nicht zu hohem Alkohol.

Im Idealfall weisen sie eine ausgeprägte Würzigkeit von den im Gebiet vorherrschenden Böden auf, die auf Kalkablagerungen oder Schiefer beruhen.

Weitere Infos folgen in Teil 2. Da der aber weinlesebedingt vielleicht etwas länger auf sich warten läßt, hier der Link zur offiziellen Presseaussendung und hier als juristischen Background die diesbezügliche Verordnung des Landwirtschaftsministers.

2 Gedanken zu „Leithaberg DAC (1)“

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