Rebholzzerkleinerung

Bis vor gut 20 Jahren lag in den Weingärten um diese Jahreszeit der typische Geruch von verbranntem Rebholz in der Luft. Jahrhundertelang wurden die beim Rebschnitt abgeschnittenen Triebe im Frühling zu den Enden der Rebzeilen getragen und dort verbrannt.

Diese Vorgangsweise ist nicht nur äußerst mühsam (manche unserer Rebzeilen sind über 400 Meter lang!), sonder auch eine ziemliche Verschwendung von Nährstoffen.

Während die Weinbauern mit dem Abtransport der Trauben dem Boden nämlich relativ wenige Nährstoffe entziehen (Trauben bestehen ja vorwiegend aus Wasser und Zucker), enthält das Rebholz große Mengen an Stickstoff, Kalium, Phosphor und zahlreichen Spurenelementen, die als Asche vom Wind verweht werden.

Das Rebholz wird also nicht nur aus praktischen Gründen seit den 70er-Jahren im Weingarten maschinell zerkleinert, sondern auch, um dem Boden wieder langsam verrottenden Humus und viele Nährstoffe zuzuführen.

Teile des alten Holzes, die beim Rebschnitt gelegentlich abgesägt werden müssen aber auch heute noch aus dem Weingarten entfernt werden. Sie verrotten nicht innerhalb eines Jahres und stellen damit eine Vermehrungsquelle für holzzerstörende Pilze dar, die auch lebendige Rebstöcke befallen könnten.

Die einjährigen Rebtriebe werden beim Rebschnitt in der Mitte der Zeilen zu Boden geworfen und vom Häcksler mit schnell rotierenden Schlägeln recht grob zerstückelt. Vor dem Häckseln sieht es in den Weingärten etwa so aus:

Vor dem Häckseln

Und nacher so:

Nach dem Häckseln

1 Gedanke zu „Rebholzzerkleinerung“

  1. Sehr geehrter Herr Fiedler,
    obwohl Ihr Beitrag meiner Meinung nach fachlich richtig ist und auch wir das Rebholz häckseln möchte ich anmerken, dass ein doch ein deutlicher (auf jeden Fall seit heuer) Trend in Richtung der Entfernung des Schnittholzes aus dem Weingarten gibt. Stark im Gespräch waren heuer Häcksler mit Holzaufnahme zur Weiterverarbeitung zur Energiegewinnung. z.B diese Vorführungen vom Maschinenring oder diese Produktbeschreibung waren das erste das mir jetzt untergekommen ist.
    Aber auch sonst hatte ich den Eindruck, dass wesentlich mehr Holz heuer aus den Reihen rausgezogen und angezunden wurde als in den letzten Jahren.

    mfg,
    pauleb

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