Rebschnitt (6)

In meinem zweiten Blog-Winter widme ich mich auch dem Rebschnitt. Unterhalb des ersten Beitrages entsteht nach und nach ein Überblick über die gesamte Serie in Form von Querverweisen zu den einzelnen Teilen.

Wann und wie?

Im Prinzip kann man ab der Blattfall im Herbst mit dem Rebschnitt beginnen. Besser ist es aber, den ersten (strengen) Frost abzuwarten. Trotzdem starten manche Weinbauern bereits im November, während Flaschenweinvermarkter zwischen Weinlese und Weihnachten mit der Arbeit im Keller und im Verkauf ausgelastet sind.

Niedrige Temperaturen sind ein Signal für den Rebstock das ihn dazu veranlaßt, Reservestoffe aus den einjährigen Reben (die ja zum Großteil beim Schnitt entfernt werden) in das alte Holz zu verlagern. Beim Rebschnitt im tiefsten Winter gehen der Rebe deshalb weniger Energiereserven verloren.

Gegen Ende des Winters werden diese Ressourcen wieder in die einjährigen Triebe befördert. Trotzdem kann ein sehr später Schnitt Ende Februar oder im März auch seine Vorteile haben. Zum einen verheilen die Schnittwunden rascher und bieten holzzerstörenden Pilzen weniger Infektionsmöglichkeiten.

Und zum anderen kann man bei einem späten Schnitt unter Umständen geringe Frostschäden ausgleichen, indem man die erfrorenen Augen (Knospen) bei der Bemessung der Schnittstärke einkalkuliert.

Rebschnitt: So nicht!

Egal wann, alles was abgeschnitten wird, sollte möglichst sauber und knapp entfernt werden. Unsauber geschnittene Stöcke wie dieser altern rascher und erhöhen mit ihren vielen schlafenden Augen den Arbeitsaufwand bei der Laubarbeit.

Da man bei einem sauberen Rebschnitt immer wieder auch dickere Teile des alten Rebholzes entfernen muß, nützen viele Winzer pneumatische oder elektrische Scheren. Die sind zwar schwerer als eine klassische Rebschere, sparen aber trotzdem einiges an Muskelkraft.

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