Das Jahr des Reagierens

Wetterbericht September 2014

Auch wenn die Lese erst gestern begonnen hat, steht bereits eines fest: 2014 ist das Jahr des Reagierens. Zum Agieren haben wir Weinbauern nämlich angesichts der vergangenen und der prognostizierten Wetterlage nicht den geringsten Spielraum mehr.

Seit unserem Kontrollgang am vergangenen Donnerstag sind die Schalen der Weintrauben noch dünner und die braunen oder sogar bereits vom Botrytispilz befallenen Beeren merkbar mehr geworden. Gestern und heute haben wir deshalb mit intensiver Sortierarbeit bei der Ernte den Großteil des Zweigelt vor dem Verfall gerettet und morgen wollen wir zumindest einen Teil des Muskat Ottonel schaffen.

Dann dürfte uns leider erneut ein Adriatief zu einer längeren Regenpause zwingen, bevor wir ab Montag im Wettlauf mit der Botrytis so viel so schnell so sauber sortiert wie möglich nach Hause bringen wollen.

Wünscht uns Glück, heuer können wir das brauchen!

2 Gedanken zu „Das Jahr des Reagierens“

  1. Hallo Bernhard,

    traurige News aus dem Burgenland…wie geht’s dem Cabernet und Blaufränkisch – die sind doch dickschaliger? Oder hängt es stärker von der Reife ab, wann die Botrytis zuschlägt?
    Grüße aus dem (nicht minder verregneten) OÖ,
    Wendelin

  2. Hallo Wendelin,

    auch wenn Blaufränkisch und Cabernet dickschaliger (und ebensowichtig: lockerbeeriger) sind, halten sie die vergangenen und prognostizierten (40-70 l/m2 🙁 ) nicht mehr besonders lange aus. Kann gut sein, dass wir nach dem kleinen Rest vom Zweigelt und allen Weißweinsorten anschließend Ende nächster bzw. Anfang übernächster Woche gleich auch den Blaufränkisch lesen (müssen).

    Wenn etwas hängen bleiben kann, dann nur mit täglicher sorgfältiger Kontrolle. 1995 haben wir einen guten Cabernet verschenkt, weil wir auf einen sehr guten gepokert und ihn innerhalb ein- oder zwei Tagen komplett an die Botrytis verloren haben.

    Ich lehne mich nicht all zu weit aus dem Fenster wenn ich jetzt schon 2014 als wenig geeignet für die Rotweinoberklasse bezeichne. Die Lage ist derart angespannt, dass uns auch wochenlanges Schönwetter ab Anfang nächster Woche nicht mehr dazu verhelfen kann. Ein paar Tage Morgennebel oder ein weiterer Regen können auch für die noch gesunden Trauben schon zuviel sein.

    Grüße

    Bernhard

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