Ein schlechter Jahrgang…

…für Statistiker!

Noch ist es für genauere Prognosen zu früh, aber das der Jahrgang 2008 trotz dieser schwierigen Bedingungen zumindest gute oder sehr gute Weine erbracht hat, wage ich zumindest für unseren Betrieb durchaus schon zu behaupten.

„Schuld“ daran ist das stabile Hochdruckwetter zwischen 20. August und 13. September, das zwar nicht ganz so lange angedauert hat, wie hier erhofft, aber bei gesunden Blättern und nicht extrem hohen Erträgen für die vollständige Ausreifung der Trauben gereicht haben dürfte.

Während wir also nicht unzufrieden sind, wird die Statistik Austria den 2008er wohl als „Problemjahrgang“ einstufen.

Unsere eigenen Resultate, die Berichte von befreundeten Kollegen aus verschiedenen österreichischen Weinbaugebieten und die aktuelle Ausgabe der heimischen Fachzeitschrift „Der Winzer“ legen den Schluß nahe, dass die Erntemenge deutlich höher als die Prognosen von Mitte August (pdf) und Mitte September (pdf) ausfallen wird.

Wenn alle heimischen Trauben geerntet sind, wird wohl von der berechneten Erntemenge von 2,5 Millionen Hektolitern, die dem Schnitt der letzten fünf Jahre entsprechen würde keine Rede mehr sein. Es würde mich nicht wundern, wenn wir den 3 Millionen Hektolitern näher wären, als den 2,5 Millionen.

Das die Prognose anders als in den letzten Jahren heuer deutlich falsch liegen dürfte, liegt weniger an den Mathematikern, als an deren Außendienst und einigen Jahrgangsbesonderheiten. Viele der Schätzer vor Ort (zu denen wir auch zählen) haben die quantitativen Auswirkungen der ungewöhnlich guten Wasserversorgung (wie wir auch) einfach unterschätzt.

Außerdem gab es heuer in allen Weinbaugebieten besonders viele „Unbekannte“, deren Auswirkungen auf die Erntemenge nur äußerst schwer einzuordnen sind. Hagel, Peronospora und Traubenwelke haben die Erntemenge aber wohl weniger stark dezimiert, als von den vorsichtigen Schätzern angenommen.

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