Liebhaberei

Die Arbeit am Sortiertisch

Am Montag, dem vorletzten Tag der Ernte 2009, stand der Cabernet Sauvignon auf dem Programm. Und wie auch 2008, 2006 und die meisten Jahre davor war es wieder notwendig, zahlreiche von Stiellähme befallene Trauben(teile) auszusortieren.

Weil es dabei mitunter auf jede einzelne Beere ankommt, erledigen wir diese mühsame Arbeit auf einem improvisierten Sortiertisch auf unserem Traubenwagen. Gut zehn Prozent der Trauben bzw. Beeren landeten dabei nicht im „Töpfchen“.

Wie hier bereits berichtet, haben auch die Stare den Ertrag dezimiert, sodass wir nach dem Pressen der Maische heuer wohl nur rund 1000 Liter Cabernet Sauvignon erhalten werden.

Das entspricht einem Hektarertrag von nicht einmal 1500 Liter bzw. kaum mehr als 20 Prozent der in Österreich für Qualitätswein zugelassenen Menge.

Natürlich halten wir den Ertrag beim Cabernet immer niedrig, damit die späte Sorte auch sicher vollständig ausreift. Aber das eineinhalb- bis zweieinhalbfache der heurigen Ernte darf es schon sein, ohne dass die Qualität darunter leidet.

Angesichts dieser Quantität, der enormen Arbeit die der Cabernet das ganze Jahr über macht und der Tatsache, dass wir den Preis von 16 Euro pro Flasche nicht erhöhen (und schon gar nicht verdoppeln) werden können, entzieht sich der 2009er jeglicher kommerzieller Überlegungen und fällt daher wohl in die Kategorie „Liebhaberei“.

Bleibt nur zu hoffen, dass er wenigstens so außerordentlich gut wird, wie das die wenigen Trauben versprochen haben.

4 Gedanken zu „Liebhaberei“

  1. Ich seh grade ihr verwendet die selben Lesescheren wie wir, nur leider scheinen die die letzten Jahre aus dem Sortiment der Lagerhäuser in unserer Umgebung verschwunden zu sein. Wo habt ihr die denn her?

  2. die stiellähme ist tatsächlich ein großes problem besonders, aber leider nicht nur bei cabernet sauvignon.
    wir haben sehr gute erfahrungen mit cabernet franc gemacht: reift nicht nur zuckermäßig früher (ungefähr wie merlot), hat nie stiellähme und ist qualitativ nicht schlechter.

    lg aus dem spätsommerlichen margreid
    armin

  3. @mhr:

    Ich habe keine Ahnung (mehr), woher die Lesescheren stammen. Auch wir haben heuer vergeblich versucht, solche oder vergleichbare nachzukaufen.

    Mittlerweile haben wir ein ziemliches Sammelsurium, weil es das jeweilige Modell meist nicht mehr zu kaufen gibt, bis sich im Praxistest einzelner Exemplare herausgestellt hat, dass sie auch wirklich gut sind.

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