Mein erstes Vinocamp

Foto: Andreas Baldauf

Matthias Düsi, Harald Steffens und meine Wenigkeit (v.r.n.l.)

Foto: Andreas Baldauf

Vergangenenes Wochenende fand in den Räumlichkeiten der FH Geisenheim das zweite deutsche Vinocamp statt. Winzerblogger Thomas Lippert und Dirk Würtz riefen (mit Unterstützung zahlreicher Helfer und Sponsoren), und weit über hundert Weinblogger und an Wein wie Internet Interessierte kamen in den Rheingau.

Abgesehen von einigen wenigen Fixpunkten wie einer Fehlerweinprobe mit Prof. Jung von der FH Geisenheim gestalteten die Teilnehmer ihr Konferenzprogramm selbst. Jeder konnte eine einstündige Session zu einem beliebigen Thema anbieten, die dann mit allen anderen Vorschlägen neben- und hintereinander in das vorgesehene Zeitschema eingepaßt wurde.

Und jeder, der nicht gerade selbst ein Thema vortrug bzw. moderierte konnte sich aus dem großen Angebot seinen Tagesablauf individuell zusammenstellen.

Sessions,…

Für mich ging es am Samstag mit dem Thema „Kundenbindung“ für Winzer und Weinhändler los, das von Michael Berger von der Marketingagentur „Das Team“ angeboten wurde.

Danach wechselte ich in den großen Hörsaal zur Session „Kann man mit dem Bloggen Geld verdienen?“. Nicht das mich die Antwort auf diese Frages besonders interessieren würde, aber wenn ich schon vor Ort war, wollte ich mir die(se) „Dirk-Würtz-Show“ einfach nicht entgehen lassen.

Nach dem Mittagessen in der Mensa freute ich mich schon auf die bereits hier im Vorfeld angekündigte Session zum Thema „Rebpflanzungsverbot“. Jurist und Blogger Matthias Düsi hat trotz komplizierter Rechtslage alle aktuellen diesbezüglichen Vorschriften zusammengetragen und dann auch noch eine interessante Diskussion in Gang gebracht.

Ebenfalls diskutiert wurde danach die Frage „Ist billig gut oder schlecht?“, die Michael Pleitgen in seiner Session in Bezug auf Wein stellte. Danach folgten in Kleingruppen verschiedene „soziale Weinproben“. Meine Wahl fiel dabei auf das Thema Riesling, das von Ralf Kaiser vorbereitet und von ihm sowie allen Teilnehmern mit spannenden Weinen bestückt wurde. 

Am Sonntag nahm Schnutentunker Felix, der in der Online-Werbebranche arbeitet all jenen Bloggern, die auf das mehr oder weniger große Geld hoffen die meisten ihrer Illusionen. Für mich hatte seine Session „Wie kann man mit dem Bloggen seinen Lebensunterhalt bestreiten?“ neben dem Informations- vor allem einen großen Unterhaltungswert. Recht amüsant ist übrigens auch sein Bericht über die von ihm geleitete soziale Weinprobe.

Wegen starker Konkurrenz („Quo vadis, Vinocamp?“) und ersten Auflösungserscheinungen fand Harald Steffens´ und Karl-J. Thuls „Sendung mit der Maus“ danach im relativ kleinen Kreis statt. Trotzdem fanden sich genug Fragen (und antwortende Winzer) zu allerlei Weinbau- und Kellerwirtschaftsthemen.

Mein eigener, zugegebenermaßen etwas sperriger Sessionvorschlag über den Wandel der Weinbezeichnungen in Deutschland und Österreich wurde von Organisator Dirk Würtz recht salopp, wenn auch treffend auf den Begriff „Weinbezeichnungsgedöns“ verkürzt. Trotz des schwierigen Themas und der fortgeschrittenen Zeit ergab sich eine recht gut besuchte und rege Diskussion über Große Gewächse, DAC und Co.

…Kontakte…

Natürlich kann man die meisten dieser Themen im Stundentakt bestenfalls anreißen, aber mehr ist auch nicht wirklich das Ziel so einer Veranstaltung. Mindestens ebenso wichtig wie die Auseinanersetzung mit Themen und Weinen ist nämlich der Kontakt mit vielen Leuten der Weinwebszene, die man nicht oder nur virtuell kennt oder schon lange nicht mehr getroffen hat.

Während und zwischen den Sessions, beim Mittagessen und beim Abendprogramm am Freitag und Samstag hatte ich unter anderem das Vergnügen, Thomas Lippert wiederzutreffen, Dirk Würtz erstmals live zu erleben, sowie Matthias Düsi kennenzulernen, mit dem ich bisher keinen direkten Kontakt hatte.

Mit Schnutentunker Felix, mit dem ich schon vor längerer Zeit erstmals virtuell kommuniziert habe, konnte ich mich beim Vinocamp ebenso erstmals richtig unterhalten wie mit Harald Steffens, den ich bisher nur per Mail und über seine Weine kannte. Von unser beider Berufskollegen Karl-J. Thul wußte ich nicht all zu viel, aber wir verstanden uns in Geisenheim auf Anhieb recht gut.

Charlie Gierling, ein virtueller Bekannter aus verschiedenen Weinforen war in Geisenheim ebenso ein anregender Gesprächspartner wie Mathias Metze und Thomas Günther, die ich beide schon einmal vor vier Jahren kurz auf der Prowein getroffen habe.

Mit Theo Huesmann, dem zweiten Mann hinter Genussblogs.net (Link rechts in der Blogroll) konnte ich mich beim Vinocamp erstmals unterhalten, während ich Landsmann Helmut Knall auch schon (längere Zeit) zuvor begegnet war. Und auf dem gemeinsamen Heimweg durfte ich schließlich noch Thomas Ungrad etwas besser kennenlernen.

…und Dank

Ich möchte mich auf diesem Weg nochmals beim gesamten Organisationsteam für seine – sicherlich von vielen unterschätzte – Arbeit bedanken.

Ganz besonders bei Thomas, der mir trotz jeder Menge Streß ein Hotelzimmer organisiert, mich mit großer Herzlichkeit empfangen und mich mit zu den verschiedenen Locations des Wochenendes chauffiert hat.

Hier gibt es eine Linksammlung zu den zahlreichen Nachberichten.

6 Gedanken zu „Mein erstes Vinocamp“

  1. Mich hat es gefreut Dich einmal persönlich kennenzulernen. Die letzte session empfand ich übrigens als sehr gut und lehrreich. ich hoffe Du hast den Besuch meiner session schadlos überstanden…

  2. Hallo Dirk,

    ich fand es auch nett, dich persönlich kennenzulernen. Es hat es auch sehr gefreut und erstaunt, dass die (Verlegenheits-)Session zum Weinbezeichnungsgedöns trotz starker „Konkurrenz“ und ganz am Ende des Camps letztlich doch gut besucht und diskutiert wurde.

    Deine Session habe ich nicht nur unbeschadet überstanden, sondern – trotz unserer völlig unterschiedlichen Sichtweise und Motivation was das Bloggen betrifft – auch als durchaus lehrreich erlebt.

    Viele Grüße und nochmals Dank für die Organisation

    Bernhard

  3. Pingback: Social Wine

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