Mein Blog-Jahr 2008

Ab Mitte Dezember wimmelt es in allen Arten von Medien nur so von Jahresrückblicken. Und weil mir gerade die Inspiration für neue Beiträge fehlt (und ich auch ein wenig hoffe, sie vielleicht beim Durchsehen meiner Bloggerei des ganzen Jahres wiederzufinden), gibt es heuer auch bei mir etwas in der Art:

Insgesamt habe ich 2008 rund 165 Beiträge verfaßt, im Durchschnitt also etwa alle 2,2 Tage einen. Irgendwie muß man wohl schon einen mehr oder minder kleinen Vogel haben, wenn man sich das „antut“.

Überhaupt, wenn die Mehrzahl der Beiträge relativ lang und selbst erdacht und formuliert ist, und sich die Jetzt-sollte-ich-mal-schnell-wieder-irgendwas-schreiben-weil-ich-schon-ein-paar-Tage-nichts-geschrieben-habe-Beiträge sehr in Grenzen halten (behaupte ich mal).

Der erste Beitrag des Jahres im Jänner war auf jeden Fall kein solcher, sondern der Start der Serie „Der gläserne Wein“ über die von mir verwendeten Weinzusatzstoffe und Behandlungsmittel. Anfangs in kürzeren, später in längeren Intervallen habe ich es immerhin schon auf zehn Folgen gebracht. Fortsetzung folgt…

Auch die Weinrallye-Etappen zogen sich übers ganze Jahr hin, nicht immer aber doch einige Male mit meiner aktiven Beteiligung. Für meinen Jänner-Beitrag habe ich tatsächlich einen Selbstversuch mit Tetrapack-Tafelwein durchgeführt. Brrrrrr!

Im Februar gab es leider Troubles mit meinem Provider, davon abgesehen aber auch eine Fotostrecke über die einfältigen Marketingmethoden der Pflanzenschutzmittel- und Saatgutbranche und als Highlight ein Interview, das Winzerblogger Thomas Lippert für Genussblogs.net mit mir geführt hat.

Auch im März kam ich wieder zu Ehren und wurde eingeladen als Gast einen Monat lang Beiträge für den Blog der Österreich-Werbung zu verfassen. Immerhin fünf sind es geworden, trotz der zunehmenden Arbeit im Weingarten und meiner Reise zur Prowein in Düsseldorf.

Wie im Weingarten so habe ich auch im Blog im April den Rebschnitt abgeschlossen, hier in Form einer Serie, die schon im Februar begann. Und auch mein Einblick in die Untiefen der Agrarbürokratie entstand aus aktuellem Anlaß.

Im Mai konnte ich vor allem darüber berichten, was mich alles vom Bloggen abhält. Immerhin bin ich aber mit Hilfe von Geralds Kommentaren auf die Spur der Hyazinthengewächse im Weingarten gekommen.

Der Juni begann mit einer eher nüchternen Bilanz unserer Teilnahme an der Wiener Weinmesse Vievinum. Mit dem ungestümen Wachstum der Reben verlagerte sich aber auch der Blog-Schwerpunkt in Richtung Weingarten und Wetter, das 2008 nicht nur einmal für ungewohnte Verhältnisse sorgte.

Anfang Juli beklagte ich das fehlende Gespür mancher Berufskollegen für den richtigen Zeitpunkt der Bodenbearbeitung und (unter anderem) davon inspiriert habe ich wenig später auch gleich eine Serie über die pedologische Sprachverwirrung gestartet, die es bislang auf immerhin fünf Teile gebracht hat.

Außerdem berichtete von meinem Fernsehauftritt und versuchte mich an einer anderen Art der Weinbaugeschichtsschreibung, ehe mich das Wetter und die Entwicklung der Reben Ende des Monats zwischen Hoffnung und Ernüchterung schwanken ließ.

Mit Tagen wie diesem wendete sich aber zum Glück im August das Blatt und Hoch(druckgebiets)stimmung kehrte ein. Wenige Wochen vor der Lese erschien der Jahrgang 2008 besonders anders, die ersten Reifemessungen waren aber durchaus vielversprechend.

Anfang September feierte ich im ganz kleinen Kreis 731 Tage Bloggerei. Danach gab es fast nur noch Beiträge über die Weinlese, denn die Zeit der Ernte bringt nicht nur viel Arbeit, sondern auch viel zu berichten.

Beiträge wie jene über den Temperatursturz von 20 Grad in drei Tagen, über die Blaufränkisch-Schrecksekunde aber auch über das vermutete Highlight des Jahrgangs zeugen vom Auf und Ab während der turbulenten Lesewochen.

Erst nachdem wir mit der Lese fast fertig waren, kehrte im Oktober wieder etwas Ruhe ein. Eine gute Gelegenheit, einmal zu erklären, warum wir unsere Trauben meist vor dem goldenen Oktober ernten.

Und während da und dort schon über die Qualität des Jahrgangs räsoniert wurde, habe ich mich mit vorschnellen Qualitätsprognosen zurückgehalten und auf die deutlich zu niedrige Mengenschätzung hingewiesen. Und prompt recht behalten.

Im November gab es nicht nur im Keller, sondern auch mit der Vorbereitung einer Neuauspflanzung im Frühling 2009 viel zu tun. Grund genug, eine eigene Serie darüber zu starten, wie ein Weingarten entsteht. Wie das Grundstück nach den Herbstarbeiten ruht nun auch die Berichterstattung bis zum Frühling.

Am 17. des Monats haben wir nach langem Warten endlich (mit schönen Botrytis-Bildern) den Abschluß der Weinlese geschafft und eine Beerenauslese geerntet. Und beinahe nebenbei unsere neue Weinguts-Website erarbeitet.

Den Relaunch dieses Blogs haben im Dezember technische Schwierigkeiten bislang verhindert, und auch das Update auf WordPress 2.7 hat daran nichts geändert. Dafür gab es Erfreuliches über den Jahrgang 2008 zu lesen, als ich mich zum Versuch einer ersten Einschätzung hinreißen ließ.

Mal sehen, was mir 2009 so alles einfällt.

Ich wünsche allen Blog-Lesern einen guten Rutsch ins neue Jahr!

Bernhard Fiedler

4 Gedanken zu „Mein Blog-Jahr 2008“

  1. Dir auch einen guten Rutsch, Bernhard – ein Rückblick auf viele interessante Beiträge (die ich zwar alle gelesen habe, aber von hier aus gerne noch mal hier und da vertiefen werde).

    Behalte Deinen „Vogel“, gib Deinem Affen weiter Zucker, welches Tier auch immer dafür verantwortlich sein sollte, dass es hier so viele interessante Dinge zu lesen gibt, es verdient unseren Dank:-)!

  2. Immer wieder lese ich hier gerne mit. Über die Feiertage haben wir uns die guten Roten – Blauer Zweigelt und Rote Triologie – munden lassen!
    Alles gute im Neuen Jahr und weiter so.

  3. Auch von mir herzlichen Dank für deine viele und vielfältigen, stets interessanten Artikel und Bilder. Bleib gesund und munter und informiere uns weiterhin in so gekonnter und seriöser Art und Weise, ich freu mich drauf.

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